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Schulgebäude mit Ausstattung und Sanitäranlage für die Grundschule Sikouté (TOGO)

Sikouté ist ein Teil des Dorfs Namouté, ca. 496 Km nördlich von der Hauptstadt Lomé, 76 km von unserem Projektbüro in Kara und 37 Km nordwestlich von der Kleinstadt Kantè in der Präfektur Kéran. Die Gemeinde mit ca. 1.500 Einwohner*innen besteht mehrheitlich aus der ethnischen Gruppe Lamba. Die Menschen leben hier hauptsächlich von der Landwirtschaft, Vieh- und Ziegenzucht. Angebaut werden Mais, Hirse, Jams sowie Hülsenfrüchte für den eigenen Bedarf sowie Soja und Baumwolle zum Verkauf. Der traditionell betriebene Ackerbau ist aber bedingt durch das Tropenklima bestehend aus einer Regenzeit (von April bis Oktober) und einer Trockenzeit (von Oktober bis April). Der Ackerbau wird nur in der Regenzeit betrieben. Verspätete oder sehr wenig Regen, wie es in den letzten Jahren immer wieder beobachtet wird, bedeuten auch schlechte Ernten. In diesem Fall sind die Bauer*innen auf sich allein gestellt, denn staatliche Subventionen bzw. Unterstützung gibt es nicht.

 

Sikouté hatte bis zum Schuljahr 2019/2020 keine eigene Grundschule. Kinder mussten täglich bis zu 7 km zurücklegen, um die Schule entweder in größeren Dorf Namouté oder im naheliegenden Dorf Komté zu besuchen. Dies führte dazu, dass viele Kinder einfach nicht zur Schule gingen oder früh ihre Schullaufbahn abbrachen. Auf Initiative des Dorfentwicklungskomitees wurde eine Schule im September 2020 eröffnet, vom Staat anerkannt und trägt sie den Namen EPP Sikouté. Der Staat stellte jedoch nur eine Lehrkraft (Schulleiter) zur Verfügung und übernahm ebenso dessen Gehalt. Eine weitere Lehrkraft wurde von den Eltern selbst bezahlt. Laut eigenen Worten des Schulleiters wurde er einfach von der Schulinspektion ins Dorf geschickt mit dem Auftrag "richten Sie dort eine Schule ein". Dabei gab es weder Raum noch Schüler*innen. So versuchte er Stück für Stück mit den Eltern eine provisorische Schulklasse und Sitzungsmöglichkeiten zu errichten. Schulinfrastrukturen fehlten aber bis 2022 komplett. Kinder wurden in einer von Eltern gebaute Hütte unterrichtet (siehe Bilder). Diese boten kaum Schutz vor der tropischen Sonnenhitze und vor allem vor dem stürmischen Regen. In der Regenzeit fiel der Unterricht einfach aus. Zudem hatten wie bereits oben erwähnt Kinder und Lehrkräfte keine adäquaten Sitzmöglichkeiten und waren Stichen bzw. Bissen von Insekten und Reptilien ausgesetzt. Sanitäranlagen gab es an dieser neuen Schule auch nicht. Aufgrund der fehlenden Infrastrukturen hatte die Schule zu Beginn nur eine Vorschulklasse und die 1. Klasse, mit bereits 189 Kindern.

 

In Kooperation mit der Reiner Meutsch Stiftung Fly&Help konnten wir im Schuljahr 2012/2022 Abhilfe schaffen, und zwar durch den Bau von einem Schulgebäude von 2 Klassenräumen inklusive Büro- und Lagerraum und einer barrierefreien Sanitäranlage. Das neue Schulgebäude wurden komplett mit Mobiliar ausgestattet, damit hier künftig bessere und vor allem sichere Lernbedingungen vorhanden sind. Die prekären Verhältnisse erschwerten erheblich die Lernqualität und beeinträchtigten folglich den Schulbesuch. Die Freude bei der Übergabe am 29.06. mit allen Offiziellen war sehr groß.  

 

Projektzeitraum: März 2021  - Juni 2022