Urin und Kot werden beim Toilettengang getrennt erfasst und gelagert. Der Urin wird über eine Leitung aufgenommen und in einen Kanister oder Tank geleitet. Der Kot fällt in eine von zwei Kammern, wo er durch aus Sonnenenergie generierter Luftströmung getrocknet wird. Ist eine Kammer voll, wird sie verschlossen und Trockenkammer 2 wird benutzt. Ist diese auch gefüllt, so wird der in der Zwischenzeit getrocknete Inhalt der ersten Kammer geleert.
Zur Benutzung: Vor und nach der Benutzung ist eine Hand voll Holzasche in das Loch zu geben. Auch der Rand des Toilettenkörpers (ca. 15 cm) sollte ständig mit etwas Asche überzogen sein, damit verspritzter Kot nicht am Beton anhaftet und dann aufwendig entfernt werden muss.
Der getrocknete Kot ist hygienisch unbedenklich und kann direkt auf den Kompost oder als Dünger in den Boden eingebracht werden.
Der Urin kann nach einer gewissen Lagerzeit in der Sonne (um evtl. Keime abzutöten) oder auch kontinuierlich dem Kanister/Tank entnommen werden und, mit Wasser verdünnt (1:10), ebenfalls als Dünger verwendet werden. Unter größere Bäume kann er unverdünnt vergossen werden. Auch eine Herstellung von nicht riechendem Flüssigdünger-Substrat mittels Melasse/Zucker und Vergärung über effektive Mikroorganismen ist unkompliziert möglich.
Die Vorteile in Kürze:
- hygienisch, sauber, kein Geruch, keine Fliegen, keine Brutstätte für Ungeziefer/Krankheitsüberträger
- kein Strom- und Wasserverbrauch
- langlebig – das Grundgebäude inklusive Toilettenkörper ist nur mit viel Mühe zerstörbar ;)
- nebenbei entstehen zwei Arten von Düngemittel
- ökologisch, da kleine natürliche Energiekreisläufe entstehen
- sämtliche Baumaterialien und Bauleistungen werden vor Ort bezogen —> Stärkung der lokalen Wirtschaft
Die Nachteile in Kürze:
- Nutzer*innen müssen in den Gebrauch eingewiesen werden.
- Der ordnungsgemäße Gebrauch der Nutzer*innen muss begleitet/überprüft werden durch eine Verantwortliche Person;
- Die Qualität der Anlage ist abhängig von den Fähigkeiten der Arbeiter*innen und den erhältlichen Materialien vor Ort.
Diese erste Trockentoilette - realisiert durch Herrn Harald Matthias - wurde am 18.11. 2021 feierlich an die Dorfgemeinde von N'nababoun übergeben.
Projektzeitraum: Oktober- November 2021
