Djidjondombé ist Teil des Dorfs N’Nababoun, ca. 464 Km nördlich von der Hauptstadt Lomé, 65 km von unserem Büro in Kara und 12 km östlich von der Stadt Bassar. Das Dorf zählt ca. 1.100 Einwohner*innen bestehend aus den ethnischen Gruppen Lamba, Bassar und Peuhls. Die Menschen leben hier hauptsächlich von der Landwirtschaft, Vieh- und Ziegenzucht. Angebaut werden in dieser Gegend Mais, Hirse, Yams für den eigenen Bedarf; Soja zum Verkauf. Der traditionell betriebene Ackerbau ist aber bedingt durch das Tropenklima - bestehend aus einer Regenzeit (von April bis Oktober) und einer Trockenzeit (von November bis März). Ackerbau wird nur in der Regenzeit betrieben. Der Klimawandel ist auch hier spürbar und hat zur Folge, dass die Ernten nicht immer zur Selbstversorgung reichen.
Djidjondombé war mit mehreren grundlegenden Problemen konfrontiert. Es fehlte der Gemeinde Gesundheits- und schulische Infrastrukturen sowie der Zugang zu sauberem Trinkwasser. Bei einem Vortreffen mit verschiedenen Akteur*innen der Gemeinde am 25.02.2021 und nach einer Bedarfsanalyse durch unser Team vor Ort wurden uns folgende Informationen weitergegeben: Djidjondombé ist von N’Nababoun durch den gleichnamigen Fluss getrennt und Kinder mussten täglich 5 km zurücklegen, um die Grundschule von N’Nababoun (G/A) zu besuchen. Dabei wurden diese vielen Gefahren ausgesetzt, vor allem in der Regenzeit mussten sie den Fluss ohne Brücke überqueren und es kam nicht selten zu Unfällen. Bei Fluten mussten die Kinder manchmal wochenlang dem Unterricht fernbleiben. 2016 wurde eine Grundschule durch eine Elterninitiative eröffnet. Diese ist inzwischen staatlich anerkannt und trägt den Namen „EPP N'Nababoun G/B“. Der Staat stellte seitdem lediglich die Lehrkräfte zur Verfügung und übernimmt ebenso deren Gehälter. Die Grundschule zählte in diesem Schuljahr 2021/22 bereits 136 Schüler*innen, die in 4 Klassenstufen unterrichtet werden. Aber ein Schulgebäude fehlte noch. Daher wurden die Kinder in den vom Elternrat aus Holzpfählen, Lehm und alten Wellblechen gebauten Schuppen unterrichtet (siehe Bilder). Diese provisorischen Bauten boten kaum Schutz vor der tropischen Sonnenhitze und vor allem vor dem stürmischen Regen. Zudem hatten Kinder und Lehrkräfte keine adäquaten Sitzmöglichkeiten.
In Kooperation mit der Reiner Meutsch Stiftung Fly&Help konnten wir Abhilfe schaffen, und zwar durch den Bau von einem Schulgebäude von 3 Klassenräumen inklusive Büro- und Lagerraum, einer Sanitäranlage, eines Pumpbrunnens sowie die Errichtung von einem Spielplatz aus recyceltem Material. Das neue Schulgebäude wurde komplett mit Mobiliar ausgestattet, damit an dieser Schule bessere und vor allem sichere Lernbedingungen entstehen. Die prekären Verhältnisse erschwerten erheblich die Lernqualität und beeinträchtigten folglich den Schulbesuch. Die Freude bei der Übergabe am 14.06. mit allen Offiziellen war sehr groß.
Projektzeitraum: Dezember 2021 - Juni 2022