Das Gesundheitszentrum von Tchoré ist staatlich anerkannt und wurde von den Dorfbewohner*innen selbst initiiert. Die Gesundheitsbehörde hat das Gesundheitszentrum mit dem Bau von einem Gebäude, der Grundausstattung und der Bereitstellung von einer medizinischen Fachkraft unterstützt. Das restliche Personal (1 Hebamme und 1 Arzthelferin) wird durch kleine Beträge bei Konsultationen bezahlt. Hier werden nicht nur Patient*innen aus Tchoré behandelt, sondern auch aus angrenzenden Gebieten. 2020 seien laut dem behandelnden Arzt und der Gesundheitsbehörde 1.020 Patient*innen behandelt worden. Zum 15.07.2021 waren es bereits 1.520 Patient*innen. Der Corona-Ausbruch führte darüber hinaus zu einem Anstieg an Patient*innen. Offiziell und ohne Testmöglichkeiten vor Ort sind keine Corona-Fälle bekannt.
Mit diesem Projekt und der Sanierung der Station möchten wir die Infrastruktur zur Selbsthilfe der Dorfbevölkerung unterstützen, sodass die medizinische Grundversorgung vor Ort langfristig verbessert wird und Patient*innen bei akuten Beschwerden keine allzu weiten Wege mehr zurücklegen müssen. Unser Ziel ist es, dass die allgemeine Grundversorgung vor Ort in Tchoré erfolgen kann und nur bei Bedarf eine Weiterverweisung in eine spezialisierte bzw. größere Klinik in der nächsten Kleinstadt Kantè oder Kara nötig ist. Mit der Realisierung dieses Projekts soll das Gesundheitszentrum mehr Patient*innen zählen und durch Einnahmen in Zukunft sich selbst tragen können. Nur auf diese Weise wäre die Nachhaltigkeit des Projekts gewährleistet. In die Realisierung des Projekts sollen im Vorfeld und währenddessen sowohl die Dorfgemeinschaft als auch die lokalen Behörden einbezogen werden. Zum einen kann sich die Dorfgemeinschaft dadurch stärker mit der sanierten Gesundheitsstation identifizieren, besser damit umgehen und die Nachhaltigkeit des Projekts garantieren; zum anderen können wir uns mit den lokalen Behörden über die Zukunftsplanungen für die Gesundheitsstation abstimmen.
- Folgende Ziele verfolgt das Projekt im Detail:
- Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten (SDG 3), und zwar:
- Vorbeugung der Kindersterblichkeit auf ländlichen Gebieten
- Bessere medizinische Versorgung auf ländlichen Gebieten
- Bessere schulische Leistung durch gesunde Kinder
- Erhöhung der Produktivität in der Gemeinde durch bessere medizinische Versorgung
- Beitrag zur Dezentralisierungspolitik der Regierung
- Kampf gegen Landflucht
Die prekären Verhältnisse erschweren erheblich die Versorgung von Patient*innen sowie die Entbindungen von Neugeborenen. Das Dorfkomitee erklärt sich bereit an diesem Projekt mitzuwirken und unterstützt bei der Entfernung des alten Dachs, der Bereitstellung von Wasser, Kies sowie ungelernter Arbeitskraft. Auch die Verpflegung der Mitarbeitenden der Baufirma übernimmt die Dorfgemeinde.
Das Engagement der Gemeinde von Tchoré ist uns aus früheren Projekten bekannt. Wir haben z.B. in den letzten Monaten bzw. in der ersten Jahreshälfte von 2021 ein neues Schulgebäude an der örtlichen Grundschule gebaut und ein weiteres veraltetes Gebäude mit 3 Klassenräumen vollständig saniert. Die Baufirma, die diese Arbeiten umgesetzt hat, würde bei einer erfolgten Finanzierung die Sanierung der Gesundheitsstation übernehmen. Sie verfügt bereits über ein Netzwerk und kennt alle Gegebenheiten vor Ort. Ihr Kostenvoranschlag ist dem Antrag beigefügt.
Ossara e.V. würde – entsprechend seiner Satzung – dieses Projekt im Bereich Gesundheit realisieren, damit die Bewohner*innen von Tchoré und angrenzenden Dörfern über eine adäquate Gesundheitsstation verfügen. Gegebenenfalls würde Ossara e.V. zusätzlich die Ausstattung aus eigenen Mitteln zur Verfügung stellen.
Förderer*innen bzw. Spender*innen gesucht!