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Sanierung eines Schulgebäudes - Grundschule von Tchoré (TOGO)

Tchoré liegt in der Präfektur von Doufelgou – ca. 462 Km von Lomé entfernt. Der Kanton zählt ca. 1.750 Einwohner*innen und liegt 15 km von der Kleinstadt Kantè entfernt. Die staatliche Grundschule von Tchoré wurde bereits 1963 eröffnet. Die Einwohner*innen dieses Dorfes gehören mehrheitlich der ethnischen Gruppe Lamba an und leben in dieser bergigen Region hauptsächlich von der Landwirtschaft. Sie bauen u. a. Mais, Hirse und Yams an. Als Exportgut wird in diesem Dorf Baumwolle angebaut. Die Erträge werden teilweise auf dem wöchentlichen Marktplatz unter freiem Himmel veräußert. Wegen des tropischen Klimas besteht das Jahr nur aus zwei Jahreszeiten: einer Trockenzeit (von Mitte Oktober bis Mitte April) und einer Regenzeit (von Mitte April bis Mitte Oktober). Die Dorfbewohner*innen können wegen dieser, durch das Klima bestimmten Gegebenheit und der nichtexistierenden Bewässerungstechniken, die Landwirtschaft nicht ganzjährig betreiben. Der aktuelle Klimawandel wirkt sich zudem zusätzlich negativ auf die Ernten aus, weil es in der Regenzeit immer seltener regnet und die Ernten kaum zur Selbstversorgung reichen. In Tchoré gibt es einen einzigen Pumpbrunnen, der 1991 gebohrt wurde und noch in Betrieb ist. Im Dorf existiert eine kleine Gesundheitsstation.

 

Bei einem Sondierungsbesuch am 12.10.2020 durch unser Team und nach einem Austausch mit verschiedenen Akteur*innen im Dorf konnten folgende Daten erhoben werden. Die Grundschule von Tchoré umfasst sechs Klassen (1. bis 6. Klasse) und wird mit dem ersten Schulabschluss (CEPD) absolviert. Diese Grundschule besuchten im vergangenen Schuljahr insgesamt 190 Schüler*innen (141 Schüler*innen und 49 Vorschulkinder). Fünf Lehrkräfte unterrichten aktuell an dieser Schule. Die Schule verfügte bereits über ein Schulgebäude mit drei Klassenräumen, das allerdings baufällig ist. Ein ehemaliger Lagerraum mit fehlender Ausstattung dient als Unterrichtsraum für die Vorschulkinder. In den vorhandenen Räumen wurden die Kinder - wie es oft in Regionen mit fehlenden Schulräumen vorkommt - gemeinsam unterrichtet. Bei Regen und Unwetter fand kein Unterricht statt. Außerdem fehlte es der Schule aktuell akut an Mobiliar für die Schüler*innen und Lehrkräfte. An dieser ländlichen Schule waren Schlangen, Geckos und Mäuse in den staubigen Klassenräumen und im Strohdach keine Seltenheit. Schüler*innen berichteten von Stichen auch durch Ameisen.

 

Da die Grundschule Tchoré vor verschiedenen Herausforderungen stand (Schulschwänzen, Schulabbruch, fehlende Schuluniformen für die Kinder, fehlende Lehrmaterialien), haben wir uns dank einer  Förderung der Mirja-Sachs-Stiftung für die Sanierung des bestehenden Schulgebäudes mit drei Klassenräumen entschieden. Die prekären Verhältnisse erschwerten erheblich die Lernqualität und beeinträchtigen folglich den Schulbesuch der Kinder in Tchoré. Die Grundschule war, wie viele ländlich gelegene Schulen in unserem Einsatzgebiet, auf Unterstützung angewiesen. Das Dorfkomitee stellte bei der Umsetzung Wasser, Kies und ungelernte Arbeitskraft zur Verfügung. 

 

Projektzeitraum: Juli bis September 2021