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Schulbau, Ausstattung und Sanitäranlage – Grundschule Gnobtchate (TOGO)

Das Dorf Gnobtchate liegt ca. 40 Km von der Stadt Dapaong in der Region des Savanes nördlich von Togo.  Dapaong - größte Stadt - in der Region an der Grenze zu Burkina Faso liegt ca. 621 km nördlich von der Hauptstadt Lomé und 210 km von der Stadt Kara. Das Dorf mit ca. 1.500 Einwohner*innen grenzt an den Dörfern Baniamé, Tantoga, Korbongou und Kpondjaga. Die größten ethnischen Gruppen sind die Gourma, Peuhl und Moba. Das Dorf ist seit den letzten Regionalwahlen im Zug der Dezentralisierungspolitik der Bezirksregierung Kommune Tone 4 zugewiesen und der Schulinspektion Tone-Est unterordnet.

 

Die Menschen leben hier hauptsächlich von der Landwirtschaft, Vieh- und Ziegenzucht. Angebaut werden in dieser trockenen Gegend Mais, Hirse, Reis sowie Hülsenfrüchte für den eigenen Bedarf; Soja, Sesam und Baumwolle zum Verkauf. Der traditionell betriebene Ackerbau ist aber bedingt durch das Tropenklima - bestehend aus einer Regenzeit (von April bis Oktober) und einer Trockenzeit (von November bis März). Ackerbau wird nur in der Regenzeit betrieben. Der Klimawandel ist auch hier spürbar und hat zur Folge, dass die Ernten nicht immer zur Selbstversorgung reichen.

 

Die Grundschule von Gnobtchate wurde bereits 1987 auf der Basis einer Elterninitiative gegründet. Erst 2009 wurde sie von der Schulbehörde als staatliche Grundschule anerkannt. Sie zählt diesem Schuljahr 2020/2021 ca. 255 Schüler*innen - verteilt auf 6 Klassenstufen. Laut dem Schulleiter werden einige Kinder in dieser Gegend aufgrund der damals vorhandenen Schulinfrakstruktur gar nicht eingeschult. Er gehe von noch mehr Kindern aus, die diese Schulen besuchen würden, wenn die nötigen Infrastrukturen vorhanden wären. Die Grundschule verfügte noch bis Dezember 2021 nur über zwei vom Elternrat aus Holzpfählen und Stroh gebauten Schuppen. Diese provisorischen Bauten boten kaum Schutz vor der tropischen Sonnenhitze und vor allem vor dem stürmischen Regen. In der Regenzeit fiel der Unterricht für viele Schüler*innen immer aus. Zudem hatten Kinder und Lehrkräfte keine adäquaten Sitzmöglichkeiten und waren öfters Stichen bzw. Bissen von Insekten und Reptilien ausgesetzt. Sanitäranlage zur Verbesserung der Hygienebedingungen waren hier nicht vorhanden. Ein solarbetriebener Pumpbrunnen, der ca. 100 Meter von der Schule entfernt liegt und dient als Wasserquelle die Schule und Dorfbewohner*innen.

 

In Kooperation mit der Reiner Meutsch Stiftung Fly&Help konnten wir Abhilfe schaffen, und zwar durch den Bau von zwei Schulgebäude à jeweils 3 Klassenräumen inklusive Büro- und Lagerraum sowie die Errichtung von einem Spielplatz aus recyceltem Material. Die neue Schule wurde auch mit Mobiliar, Lehr- und Lernmaterial komplett ausgestattet, damit die 255 Schüler*innen - Tendenz steigend - an dieser Schule bessere und vor allem sichere Lernbedingungen bekommen. Durch eine barrierefreie Sanitäranlage mit 4 Kabinen konnten wir ebenso immens und nachhaltig zur Verbesserung der gesundheitlichen Lage hier beitragen. Die prekären Verhältnisse erschwerten erheblich die Lernqualität und beeinträchtigten folglich den Schulbesuch. Die Grundschule von Gnobtchate gehöre nun zu einer Vorzeigeschule in der ganzen Gegend und soll zur Bildung der künftigen Elite beitragen, so die lokale Schulinspektion. 

 

Projektzeitraum: Dezember 2021  - April 2022