Die Grundschule von N’Nababoun – eröffnet im Jahre 1971 – ist eine ländlich gelegene staatliche Schule. Sie liegt in N’Nababoun, einem Dorf mit etwa 1001 Einwohner*innen (553 Frauen und 448 Männern), ca. 464 Km nördlich von der Hauptstadt Lomé und 12 km östlich von der Stadt Bassar. Von unserem Büro in Kara sind es 65 km. Die Bevölkerung dieses Dorfes ist relativ jung (70 % zwischen 0 und 17 Jahren). Die jungen Menschen aus dieser Gegend und den umliegenden Dörfern brechen aufgrund der Perspektivlosigkeit und der fehlenden Beschäftigung früh die Grundschule ab und wandern in Nachbarländer aus, um dort auf dem Feld oder als Dienstmädchen in Großstädten wie Lagos, Accra, Abidjan, Cotonou zu arbeiten. Nach der anfänglichen Euphorie kehren die meisten „Auswanderer*innen“ komplett desillusioniert in das Dorf zurück – nicht selten traumatisiert und mit HIV-infiziert.
Die Einwohner*innen dieses Dorfes gehören den ethnischen Gruppen Lamba, Kabye, und Bassar an und leben von der Landwirtschaft und Viehzucht. Sie bauen u. a. Mais, Hirse, Maniok sowie Yams an. Die Erträge werden teilweise auf dem wöchentlichen Marktplatz unter freiem Himmel veräußert. Wegen des tropischen Klimas besteht das Jahr nur aus zwei Jahreszeiten: einer Trockenzeit (von Mitte Oktober bis Mitte April) und einer Regenzeit (von Mitte April bis Mitte Oktober). Die Dorfbewohner*innen können wegen dieser, durch das Klima bestimmten Gegebenheit und der nichtexistierenden Bewässerungstechniken, die Landwirtschaft nicht ganzjährig betreiben. Der aktuelle Klimawandel wirkt sich zudem zusätzlich negativ auf die Ernten aus, weil es in der Regenzeit immer seltener regnet und die Ernten kaum zur Selbstversorgung reichen. In N’Nababoun gibt es bisher keinen Strom. Im Dorf existiert keine Gesundheitsstation.
Diese Grundschule besuchen aktuell insgesamt 320 Schüler*innen (159 Mädchen und 161 Jungen). Die Schule verfügt über zwei Schulgebäude mit je 3 Klassenräumen, wobei die Sanierung des Hauptgebäudes längst überfällig ist. Wir konnten bereits am 28. Februar 2019 die Schule mit Mobiliar ausstatten. Damit von den Möbeln nachhaltig Gebrauch gemacht werden kann, erschien es sinnvoll, das Hauptgebäude komplett zu sanieren. Laut Schulleiter hat die Präsenz von Ossara und die Ausstattung der Schulkinder mit einer maßgeschneiderten Schuluniform das Gesicht der Grundschule deutlich geändert. Er rechne daher mit einem Zuwachs.
Dem Sanierungswunsch sind wir inzwischen nachgekommen: Nach 3 Monaten intensiver Arbeit haben dank einer Förderung der Mirja-Sachs-Stiftung das alte Schulgebäude ein neues Gesicht bekommen. Nicht nur bei der Dorfgemeinschaft war die Freude groß. Auch die lokalen Behörden bedankten sich für unser Engagement. Am Rande der Zeremonie fand mit Hilfe vom SV Groß Borstel von 1908 e.V. ein Fußballspiel unter zwei Dorfmannschaften statt.
Projektzeitraum: Januar bis März 2020